„Boaah, der schmeckt ja viel mehr nach Apfel als der Saft aus dem Tetrapack – sehr lecker“. Die Drittklässler*innen aus unserer Bodenwaldschule sind total begeistert von ihrem Apfelsaft.
Den haben sie vom Äpfelsammeln und Sortieren bis zum Waschen und Pressen gemeinsam innerhalb von gut zwei Stunden hergestellt. Das Wichtigste ist dann natürlich das gemeinsame Verkosten und die Erkenntnis, dass sich die Arbeit total gelohnt und auch noch Freude gemacht hat. Angeleitet werden die Kinder von Streuobst-Pädagogin Maren Dötzer und begleitet von vier unserer Kolleginnen aus der Bodenwaldschule. Startpunkt ist nicht eines der Klassenzimmer im Schulgebäude in Winnenden-Schelmenholz, sondern der Klassen-Bauwagen am Rande des Paulinenhofs. Hierher wird der Unterricht seit ein paar Monaten immer wieder für besondere Aktionen ausgelagert. „Den Kindern fehlt heutzutage oft die Naturerfahrung und damit die Fähigkeit, einfach mal in Ruhe zu gucken auch das Kleine und Schöne in der Natur zu sehen. Deshalb wollen wir immer öfter auch die Natur als Klassenzimmer nutzen“, sagt Rektor Gottfried Götz.
Damit alle genug Kraft für das heutige Naturerlebnis haben, gibt’s erstmal ein Picknick und dann geht’s los auf den benachbarten Streuobstwiesen. „Wir wollen gerade der jüngeren Generation zeigen, wie wichtig die Streuobstwiesen sind und sie erleben lassen, wie wertvoll diese Kulturlandschaft ist. Dazu gehören auch Freude und Spaß“, sagt Maren Dötzer. Das alles scheint bei den Drittklässler bestens gelungen zu sein, denn am Schluss sind nicht nur alle vom Apfelsaft begeistert, sondern auch von der Pädagogin vom Streuobst Pädagogen e.V., die vom einen oder der anderen Kind bei der Verabschiedung umarmt wird. „Diese Herzlichkeit und Direktheit der Kids von der Bodenwaldschule gefällt mir besonders“, sagt sie und freut sich schon auf ein Wiedersehen zu weiteren Streuobstwiesen-Themen am Klassen-Bauwagen mitten in der schwäbischen Natur.
Dann geht es u.a. um die Blühwiese, Vögel oder Insekten auf der Streuobstwiese. Gottfried Götz freut sich auch schon drauf: „Die Kinder sind voll digitalisiert: Man schiebt, wischt, klickt, holt sich einen Reiz nach dem anderen. Dafür haben manche noch keine Ameise gesehen.“ Das wird sich sicherlich demnächst dank Maren Dötzer und dem neuen Klassenzimmer in der Natur ändern.