Zum Inhalt springen

Mehr Zeit für die wichtigste Mahlzeit am Tag

|   PP

Hörbehinderte und autistische Schüler der Schule beim Jakobsweg freuen sich über ein „gesundes Frühstück“ und genießen das Wohlfühl-Gefühl.

In der Aula der Schule beim Jakobsweg der Paulinenpflege Winnenden duftet es am frühen Morgen schon sehr gut nach Kaffee und frischen Brötchen. Die Deko auf den Tischen sieht zum Anbeißen aus: Kerzen in ausgehöhlten Äpfeln, garniert mit frischen Beeren. Heute ist nämlich alles anders – auf dem Stundenplan steht die Gesundheitspräventions-Aktion „Gesundes Frühstück“. Angeregt wurde die Aktion durch das Präventionsprogramm „stark.stärker.WIR.“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg.

Liebevoll haben die Schülerinnen und Schüler der Berufsschulstufe die Tische hergerichtet. Und das nicht nur für die eigenen Mitschüler, sondern auch für die Schüler der Berufsfachschule und die Neuntklässler des Beruflichen Gymnasiums. Während die Berufsschulstufen-Schüler die Tische decken und dekorieren, wird in der Küche der Berufsfachschule von den hörbehinderten und autistischen Schülern fleißig am Frühstück selbst gearbeitet: Unter anderem werden Kräuterquark und Müsli zubereitet, Wurst- und Käseplatten belegt sowie Obst und Gemüse geschnippelt und appetitlich angerichtet. Die Gymnasiasten fahren in einer Glas-Vitrine eine anschauliche „Ernährungspyramide“ mit Leckereien in die Aula – hier zeigt sich, welche Lebensmittel reichlich oder weniger reichlich zu sich genommen werden sollten.

 Insgesamt soll die Aktion aber ohne den erhobenen Zeigefinger ablaufen, wie Präventionslehrkraft Christina Matzke erklärt: „Wir wollen nicht mit Verboten arbeiten, sondern zeigen, welche positiven Auswirkungen ein gesundes Frühstück hat. Es geht darum, dass die Schülerinnen und Schüler sich wohlfühlen und ganz praktisch zeigen, was zum Wohlfühl-Gefühl führt.“ Dieses Gefühl stellt sich gleich zu Anfang des Frühstücks ein. Es wird gerne zugegriffen und mit Genuss gegessen.

„Wichtig ist auch, dass die Schüler einfach mal ganz bewusst essen und sich dafür Zeit nehmen. Heutzutage wird höchstens noch nebenbei gegessen“, weiß Christina Matzke aus ihrem Schulalltag. Sie freut sich, dass sie von ihren Kolleginnen Regine Stefan, Maria Martensen und ihrem Kollegen Thomas Lausterer aus den verschiedenen Bildungsgängen der Schule beim Jakobsweg bei der Organisation des Frühstücks unterstützt wurde: „Es ist schön, dass wir dieses Projekt bereichsübergreifend machen können. So entsteht auch ein tolles Gemeinschaftsgefühl innerhalb unserer Schule“

Als der erste Hunger gestillt ist, kommen die Informationen zum „gesunden Frühstück“ nicht etwa von den ebenfalls frühstückenden Lehrern, sondern von den Neuntklässlern aus dem Beruflichen Gymnasium der Paulinenpflege. Drei Schüler stellen ihr ganz persönliches gesundes Lieblingsfrühstück vor: So gibt es Infos zum Brotfrühstück mit Roggenvollkornbrot, Käse, Banane und Apfelsaft, zum Müslifrühstück mit vielen frischen Früchten sowie zum veganen Frühstück mit Gemüse, Früchten und Knäckebrot.

Auf einem großen Plakat der Schüler steht: „Frühstück – die wichtigste Mahlzeit am Tag‘“. Mit einem gesunden Frühstück seien wir viel konzentrierter und voller Energie, erzählt ein Schüler. Zudem kommt es durch ein regelmäßiges gesundes Frühstück viel weniger zu Diabetes und Fettleibigkeit.

Das alles soll natürlich nicht zu verbissen gesehen werden, gesunde Ernährung soll auch Spaß machen. Ein Schüler sagt zum Abschluss seiner Ausführungen: „Man sollte auch nicht zu gesund denken, sonst kommt man nicht auf die Energiewerte, die man für den Tag braucht“.

Zurück